Die Personen, die die Kanzlei bezahlt, sind auf lange Sicht wichtiger, als die Personen, die die Kanzlei bezahlen
Denken Sie bitte ganz kurz an jene Aufgabe, die für Sie als Inhaber oder Partner einer Steuerberatungskanzlei die grösste Herausforderung darstellt.
Viele von Ihnen werden auf diese Frage mit "Mitarbeiterführung" antworten.
Das ist auch die Aussage des obigen Wortspiels: Auf lange Sicht wird der Erfolg der Kanzlei um sehr viel mehr von deren Mitarbeitern (die die Kanzlei bezahlt) abhängen, als von deren Klienten (die die Kanzlei bezahlen).
Tatsache ist, dass auf Grund der extrem hohen fachlichen Anforderungen an den Steuerberater oft nur sehr wenig bis gar keine Zeit dafür bleibt, Mitarbeiterführung zu lernen. Tatsache ist aber auch, dass Führung lern- und lehrbar ist. Sie als Kanzleiinhaber oder Partner einer Steuerberatungskanzlei stehen immer im Dilemma "Trainer oder Spieler? Trainer und Spieler!". Ihre Rolle ist durch Ihre fachlichen Qualifikationen definiert. Sie sind also ein wichtiger Spieler in Ihrem Team. Gleichzeitig sollten Sie aber auch Trainer des Teams sein. Für diese Aufgabe sind aber andere Fähigkeiten notwendig.
Das angesprochene Dilemma spielt sich auch auf der nächsten Führungsebene Ihrer Kanzlei ab. Ein Beispiel dafür: Der beste Buchhalter wird in den meisten Kanzleien zum Leiter der Buchhaltungsabteilung. Damit gelangt er in eine Führungsposition, ohne vielleicht jemals in seiner bisherigen beruflichen Karriere Führung wirklich gelernt zu haben. Es ergeht ihm so wie uns allen. Wir haben Führung erfahren. Durch unseren Chef, in der Familie und vielleicht im Sport. Sollen wir nun darauf hoffen, dass wir in diesen Situationen nur das Positive gelernt haben? Meiner Meinung nach ist die Aufgabe der Mitarbeiterführung zu wichtig, um sich auf Hoffen und Glauben zu verlassen.
Über zwei grundsätzliche Ansatzpunkte lässt sich die Mitarbeiterführung verbessern:
1. Einführung von Führungsinstrumenten: Damit sind die grundlegenden Werkzeuge des Mitarbeitermanagements gemeint, die darauf abzielen, die besten Mitarbeiter zu halten, und dafür sorgen, die besten Mitarbeiter zu gewinnen.
- Karrieregespräch
- Wirksame Besprechungen
- Job Design
- Mitarbeitersuche und -auswahl
- Integration neuer Mitarbeiter
2. Kontinuierliche Verbesserung der Führungskompetenzen: Wer konsequent und dauerhaft an seinen Fähigkeiten arbeitet, erzielt Erfolge.
Beide Massnahmen ergänzen sich. Sie stehen nicht für sich alleine, sondern sind ganz im Gegenteil voneinander abhängig.
Als Steuerberater sind Sie darauf trainiert, sachliche und fachliche Lösungen zu finden. Das Steuerrecht ist in den meisten Fällen linear. Das heisst, ein gewisser Sachverhalt führt zu klar schlüssigen Konsequenzen. (Oder sagen wir, so sollte es sein. Das moderne Steuerrecht sieht ja in vielen Fällen anders aus.)
Wir alle haben - meist durch schmerzliche Erfahrung - lernen müssen, dass die Schwierigkeiten in der Mitarbeiterführung mit den uns vertrauten Lösungskompetenzen nicht befriedigend bewältigt werden können.
Ein externer Partner kann Ihnen gerade im Bereich des Mitarbeitermanagements wertvolle Unterstützung geben. Er kann Veränderungsprozesse in Gang setzen, die sonst z.B. an Machtpositionen oder Beziehungsdefiziten scheitern würden. Er dient den Führungsmitarbeitern als "Sparringpartner" in der Entwicklung ihrer Kompetenzen. Das geschieht durch Reflexion, Fragen stellen, Erfahrungen einbringen oder oft auch nur Zuhören.
Was ein externer Partner nicht kann, ist die Mitarbeiterführung zu übernehmen. Mitarbeiterführung ist nicht delegierbar.
Zögern Sie bitte nicht, mir zu schreiben, wenn Sie weitere Informationen zum Thema Mitarbeiter wünschen.