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Warum wir es nicht tun
Zehn mögliche Gründe
16.03.2005Es wird niemanden geben, der diese Situation nicht kennt: Maßnahmen werden einfach nicht umgesetzt. Alle wissen, dass die geplante Maßnahme eigentlich gut und richtig wäre, aber es geschieht trotzdem nichts.
Diese Situation ist unangenehm für alle Beteiligten (Kanzleiinhaber bzw. Partner und Mitarbeiter). Noch unangenehmer ist die Situation, wenn es nur einen „Beteiligten“ gibt. Man also bei sich selbst anfangen muss. Auch das hat jeder schon erlebt.
Um dem Ziel – nämlich dem Umsetzen – näher zu kommen, hilft es, die Ursachen dafür zu analysieren, warum wir Dinge einfach nicht tun. Hat man den tatsächlichen Grund einmal erkannt, und behilft man sich nicht mit Ausreden wie „Keine Zeit gehabt“, dann kann man leichter an Schritten für eine Realisierung der Maßnahme arbeiten.
Als ein typisches Beispiel für eine Maßnahme, die alle für gut und richtig halten, die aber oft nicht durchgeführt wird, greife ich die aktive Beratung von Klienten heraus. Es geht also darum, nicht nur zu warten, bis der Klient anruft oder um einen Termin bittet, sondern als Steuerberater oder Mitarbeiter von sich aus aktiv zu werden, den Kontakt zu suchen, sich Gedanken über mögliche Probleme zu machen, den Klienten anrufen und z.B. ein Mittagessen oder einen Gesprächstermin mit ihm zu vereinbaren, den Klienten im Unternehmen zu besuchen, etc. etc.
Keiner wird widersprechen, dass das eine entscheidende Maßnahme für die Entwicklung der Kanzlei wäre. Man braucht dazu auch nicht die Ergebnisse von Klientenbefragungen zu kennen, die ganz klar und eindeutig zeigen, dass es genau diese aktive Beratung ist, die Klienten von Steuerberatern vermissen und sich so sehr wünschen.
Zehn mögliche Gründe
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
1. Man hat es nie gelernt und auch nie trainiert.
2. Man sieht die tatsächliche Bedeutung der Maßnahme nicht .
3. Man weiss nicht genau, WIE man es angehen soll.
4. Man will es nicht, weil man seine fachlichen Tätigkeiten bevorzugt.
5. Man erhält nicht die notwendige Unterstützung, und es fehlen die entsprechenden Werkzeuge für eine Umsetzung.
6. Man glaubt, dass produktive Stunden wichtiger sind als nicht direkt verrechenbare Tätigkeiten.
7. Es wird als „freiwillig“ angesehen. Die Nichterfüllung hat keine Konsequenzen.
8. Es wird als langfristige Initiative angesehen, und man ist mit den täglichen (Routine-)Aufgaben zu beschäftigt.
9. Es wird nicht ausreichend geschätzt. Die Kanzleikultur unterstützt es zuwenig.
10. Es wird als individuelle Maßnahme angesehen, und man erkennt nicht, welche Bedeutung es auf die gesamte Kanzlei hat.
Welche Maßnahme der Kanzleientwicklung und Ihrer persönlichen Entwicklung Sie auch immer vorhaben, die oben genannten (guten) Gründe können dafür sorgen, dass sie nicht umgesetzt wird. Verschärfend kommt noch dazu, dass ab und zu nicht nur ein Grund ausschlaggebend ist, sondern es eine Kombination aus mehreren Gründen ist, die die Umsetzung verhindert.
Im ersten Schritt sollten Sie versuchen herauszufinden, warum eine Maßnahme nicht durchgeführt wird. Das ist der entscheidende Punkt. Für alle oben genannten Gründe gibt es eindeutige Möglichkeiten, um sie zu beseitigen:
1. Man kann es lernen und trainieren.
2. Man kann die Bedeutung noch bewusster machen.
3. ...
4. ...
Bevor Sie das Warum nicht geklärt haben, ist es nicht sinnvoll, am Wie zu arbeiten. Es wäre Zufall und Glück, wenn Sie die richtige Lösung finden würden. Versuchen Sie, so viel wie möglich über die Gründe für das „Nicht-Umsetzen“ zu wissen. Sie erhöhen damit die Chance der Realisierung von Maßnahmen, die bisher nicht umgesetzt worden sind.