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Kommunikation
Eine Grundbedingung menschlichen Lebens
13.06.2008Was wir alle können
Gemeinhin machen wir uns wenig Gedanken, wenn es darum geht, unsere Fähigkeit "kommunizieren zu lernen" zu hinterfragen. Jeder Säugling saugt gewissermaßen das Kommunizieren-lernen und Sprechen-können mit der Muttermilch auf. Welche Logik dabei eine Sprache beinhaltet, wie die grammatikalischen Regeln funktionieren ist dabei nicht wesentlich. Offensichtlich ist, dass wir Menschen vom ersten Tage unseres Lebens an diese Regeln zu erlernen beginnen, und dass diese Regeln uns kaum jemals bewusst werden. Wichtig für uns ist, dass Kommunikation Verständigung herstellt im Sinne von: Ich werde mit meinen Wünschen und Erwartungen verstanden und ich verstehe, was andere von mir wollen.
Worüber wir uns wundern
Fragen wir einen Menschen nach der Uhrzeit und erhalten wir darauf weder eine Antwort noch eine sonstige Reaktion, geraten wir ins Grübeln. Sei es, dass wir unser Gegenüber für stur halten, für taubstumm, der deutschen Sprache nicht mächtig oder in ihm das Mitglied eines besonderen Schweigegelübdes vermuten. Gerade seine Nicht-Reaktion gibt uns zu Denken. Das Erstaunliche dabei: Obwohl der Angesprochene eigentlich nicht spricht, teilt er uns dennoch etwas mit. Auch sein Nichtsprechen enthält eine Botschaft. Unsere Leistung besteht darin, diese Botschaft zu interpretieren. Im Falle der Frage nach der Uhrzeit mag uns das auch nur wenig bekümmern.
Spannender, und das im wahrsten Sinne des Wortes, wird es, wenn wir mit unserem Lebenspartner, mit unseren Arbeitskollegen, mit unseren Chefs derartiges erleben. Die Frage nach der Nichtreaktion bekommt dort ein völlig anderes Gewicht: Will der andere nicht mit mir sprechen? Warum tut er das? Liegt es an mir, wie ich frage … wie ich bin? Was soll das?
Wir können nicht nicht kommunizieren
Wie das einfache Beispiel zeigt, können wir, sobald wir anderen Menschen begegnen, gar nicht nicht kommunizieren. In Gemeinschaft mit anderen kommunizieren wir immer. Dabei interpretieren wir das Nichtsprechen ebenso als Botschaft, wie das Sprechen. Gerade das Schweigen oder Vorenthalten von Informationen führt oft zu wilden Spekulationen und Vermutungen. Kommunikation ist, von Selbstgesprächen einmal abgesehen, immer ein Verhalten das mindestens zwei oder mehrere Menschen zusammenschließt. Das lateinische Wort „communicare“ steht für teilen, mitteilen, teilnehmen lassen und bedeutet auch etwas gemeinsam machen und vereinigen. Miteinander kommunizieren heißt demnach: Ich teile dem anderen etwas über mich mit, oder darüber, wie ich die Dinge sehe, welche Wünsche und Erwartungen ich habe. Bleibt dieses Mitteilen unbeachtet oder wird es missachtet, sind wir als Mensch direkt betroffen und fühlen uns in Frage gestellt. Wer etwas „mit-teilen“ will, will gehört werden und Resonanz spüren.
Kommunikationsfähigkeit als Kompetenz
Egal ob im Beruf oder im Alltag: Wir befinden uns ständig im Gespräch mit anderen Menschen. Kommunikationsfähigkeit gehört häufig zu den Schlüsselqualifikationen.
Zum Nachdenken:
- Erstellen Sie eine Liste, in der Sie alle Tätigkeiten anführen, die Sie alltäglich an Ihrem Arbeitsplatz erbringen. Achten Sie dabei darauf, dass jeder Punkt mit einem Verb endet.
- In einem weiteren Schritt wählen Sie aus, welche dieser Tätigkeiten sprachliches Geschick erfordern und welche Aktivitäten sogar ausschließlich kommunikativer Natur sind.
Sie werden erstaunt sein, wie hoch der Anteil ist. Je höher Sie jedenfalls die Karriereleiter steigen, desto deutlicher lässt sich erkennen, wie viel kommunikative Kompetenz im Beruf notwendig ist.
Kommunikationstraining als Kompetenztraining
Dabei sind viele von uns unzufrieden mit der Art, wie einige unserer Gespräche verlaufen. Schlechte Kommunikation, Missverständnisse, mangelnde Informationsweitergabe, „zu wenig miteinander reden“ oder zu viel „aneinander vorbeireden“ sind dabei keineswegs immer Ergebnisse bewusster Absicht. Sie werden aber sehr oft als Auslöser für eine Vielzahl von Problemen und Konflikten erkannt.
Kommunikation ist etwas, das wir erlernen wie beispielsweise das Laufen. Wollen wir aber einen Marathon laufen oder Hürdenläufer werden, wird dieses Basiskönnen nicht ausreichen. Wenn wir richtig gut darin sein und Erfolge feiern wollen, bleiben uns Training und ständiges Arbeiten an unseren Fähigkeiten nicht erspart. Genauso ist es mit der Fähigkeit zur Kommunikation. Professionell werden wir darin, wenn wir unser Basiskönnen trainieren und unsere Fähigkeiten ständig erweitern.