Mag. Stefan Lami - Steuerberatung - Unternehmensberatung

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Führungsspanne in der Steuerberatung

Grundregeln und Einflussfaktoren

Frage:

In Ihrem Beitrag "Wer wird Teamleiter" ist die Rede davon, dass bereits ab einer Kanzleigröße von 7-9 Mitarbeitern die Frage nach einem Teamleiter auftaucht. Gibt es zur Führungsspanne in Steuerberatungskanzleien konkrete Anhaltspunkte bzw. Empfehlungen?

Antwort:

Die erste Frage, die sich bei der Beurteilung der Führungsspanne stellt, ist, ob die Kanzlei funktional (Lohn, Buchhhaltung, JA, StB, WP, etc.) oder divisional (Teams, die Klienten umfassend betreuen) organisiert ist. Die deutliche Mehrheit der Kanzleien in Österreich ist funktional bzw. mindestens in der Lohnabrechnung funktional organisiert. In Deutschland ist die funktionale Organisationsform bei weitem nicht so stark ausgeprägt.

Bei funktionaler Organisation stellt sich dann die Frage nach dem Organisationsgrad der Tätigkeit. Je repetitiver die Tätigkeit ist, desto größer können die Teams sein. Z.B. reine Lohnteams (Payroll-Abteilungen in größeren Kanzleien) mit bis zu 25-30 Mitarbeiter; reine Buchhaltungs-Teams mit bis zu 15-20 Mitarbeiter unter der Verantwortung von einer Führungskraft. Je spezialisierter/individueller die Tätigkeit ist, desto kleiner werden Teams, die die einzelne Führungskraft führen kann (z.B. reine Steuerfachteams von Experten, dort ist eine Führungsspanne von 5 schon sehr groß). Dazwischen gibt es dann alle Abstufungen der anzutreffenden Führungsspannen.

Bei divisonaler Organisationsstruktur (z.B. Buchhaltung und Jahresabschluss für ein gewisse Klientengruppe = „Kanzlei in der Kanzlei") stößt man mit den 7-9 Mitarbeitern (Vollzeit) schon an die Grenze der Machbarkeit.

Alle diese „Grundregeln" werden von einem Faktor stark beeinflusst: Dem Ausmaß der eigenen fachlichen Tätigkeit/Klientenbetreuung der Führungskraft. So ist es z.B. durchaus möglich, dass eine Führungskraft auch ein größeres divisonales Team führt (mit bis zu 15-20 Mitarbeiter). Nur dann ist so gut wie keine eigene verrechenbare Tätigkeit mehr sinnvoll möglich (außer mit Arbeitszeiten der Führungskraft von mehr als 3.000 Stunden pro Jahr). In den oben genannten großen funktionalen Teams verbringen die Führungskräfte den deutlich größeren Teil Ihrer Arbeitszeit mit Führungsaufgaben.

Einflussfaktoren auf die Führungsspanne sind aus meiner Sicht:

- die Organisationsstruktur
- die Art der Tätigkeit
- der Umfang der fachlichen Tätigkeit der Führungskraft
- die Gesamtarbeitszeit der Führungskraft

Außerdem spielt eine große Rolle:

- die Qualifikation/Kompetenzen der Mitarbeiter (wie selbstständig können sie Klienten betreuen?)

Dazu kommt noch der Faktor „Größe der Klienten" – damit ist gemeint: „Wie stark fordern die Klienten das (fachliche) Engagement in der Betreuung?" Je größer die Klienten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie mit Inhabern/Partner sprechen möchten, was bedeutet, dass sich die Führungskraft (Inhaber/Partner) fachlichen Aufgaben bzw. der Klientenbetreuung stärker widmen muss.

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