Mag. Stefan Lami - Steuerberatung - Unternehmensberatung

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Was macht Beziehungen zu Menschen, Mitarbeitern, Klienten... lebendig?

Sie können viel dafür tun, um das Beste in sich und anderen zum Vorschein zu bringen

05.05.2014

Mit manchen Menschen verstehen wir uns auf Anhieb. Wir spüren schon bei der ersten Begegnung eine spontane und auch anhaltende Sympathie. Das kann uns im privaten, wie auch im beruflichen Umfeld passieren – und diese Erkenntnis tut uns und den anderen sehr gut! Allerdings kennen wir auch genau gegenteilige Erfahrungen und wissen, dass es manchmal mühevoll sein kann, zu Menschen eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung herzustellen. Dabei ist es durchaus menschlich und verständlich, dass wir Wochen oder gar Monate brauchen, bis wir uns mit einer neuen Person, beispielsweise im beruflichen Umfeld mit einer neuen Mitarbeiterin, Kollegin oder einem neuen Klienten wohl fühlen. Wir bemühen uns, das Vertrauen vom anderen zu erwerben, und umgekehrt der andere das unsere. Wir suchen nach einer Form der Kommunikation, mit der wir das Gefühl haben verstanden zu werden und auch den anderen gut verstehen zu können. 

Die Psychologie ist nun der Frage nachgegangen, ob man Faktoren identifizieren kann, die Beziehungen unter Menschen beschleunigen? Welches sind die Fähigkeiten, die es möglich machen, dass Menschen sich schneller gut verstehen und gute Beziehungen nicht purer Zufall bleiben, dass der Aufbau persönlicher Beziehungen beschleunigt wird und, wie die Psychologie es nennt, magische Momente entstehen?

Hier sind die identifizierten Kriterien und die Antworten der Psychologie: 

Verletzlichkeit | Nähe | Präsenz | Ähnlichkeit | Umgebung

 

Verletzlichkeit - Eigene Offenheit erlaubt es, auch anderen Menschen gegenüber offen zu sein 

Besonders im beruflichen Umfeld gehen wir wie selbstverständlich davon aus, dass Auskunft über unser eigenes Befinden, das Äußern von Ängsten und Sorgen oder gar das Aussprechen von Schwächen und Defiziten, ein Eingeständnis von Schwäche sind. Wer seine innere Befindlichkeit kundtut, glaubt damit anderen Macht und Einfluss über sich einzuräumen. Viele von uns vermeiden es daher tunlichst, mehr als unbedingt notwendig ist, von sich selbst preiszugeben. Für den zwischenmenschlichen Kontakt sind allerdings Verletzlichkeit und Selbstoffenbarung eindeutige Stärken. Die meisten von uns gehen zögerlich mit der eigenen Offenheit um und machen damit die Bühne für Spekulationen, Vermutungen, Annahmen und Befürchtungen groß. Wenn wir uns allerdings auf das Risiko einlassen, unserem Gegenüber zu erzählen, wer wir sind und wie wir denken und fühlen, ermöglichen wir damit z.B. neuen Mitarbeitern, neuen Kollegen und Klienten uns besser einzuschätzen und damit wesentlich rascher eine Vertrauensbasis aufzubauen. Wir können also das Maß unserer eigenen Offenheit bestimmen und damit beeinflussen wir aktiv, dass sich auch andere auf uns offener einlassen.

Offenheit und Transparenz sind die erfolgsentscheidenden Eigenschaften in Arbeitsteams. Erst durch sie kann jeder seine Stärken in die Zusammenarbeit einbringen und muss umgekehrt nicht seine Energie dafür aufwenden, seine Schwächen zu tarnen. Das Vertrauen ineinander erlaubt es, einander zu widersprechen, weil die Beziehung nicht beschädigt wird, auch wenn die Meinungen auseinandergehen.

Nähe - Der direkte Weg bringt uns schneller zusammen

Wo die Technik eine große Hilfe ist, kann sie umgekehrt ebenso ein Hemmschuh werden. Der Einsatz der Telekommunikation hebt räumliche Entfernungen und geografische Distanzen auf. Wir sind im ständigen Kontakt – und dabei bleibt es auch. Wirkliche Treffen und persönliche Begegnungen werden durch den Einsatz modernster Medien reduziert bis ganz vermieden. Alle Technik und noch so viele E-Mails können nicht ersetzen, was Menschen brauchen: Wir wollen mit anderen Menschen direkt interagieren. Das ist nur möglich, wenn wir mit anderen Menschen zur selben Zeit am selben Ort sind. Wir kommunizieren dabei zufällig, ungeplant, spontan und auf unterschiedlichen Ebenen. Das Gesetz der räumlichen Nähe ist so mächtig, dass es sich gegenüber anderen Faktoren deutlich durchsetzt. Wir entscheiden nicht auf Grund der Tatsache, ob jemand mehr Fähigkeiten, Wissen oder Erfahrung hat, ob wir mit ihm zusammenarbeiten wollen, sondern ob jemand für mich erreichbar ist oder ob sie oder er neben mir im Büro oder am Schreibtisch gegenüber sitzt.

Auch dieses Wissen können wir aktiv zur Beziehungsgestaltung nutzen. Einmal mehr mit der Mitarbeiterin direkt sprechen, einmal mehr den Klienten persönlich aufsuchen oder zu uns zum Gespräch einladen. Einmal öfter mit der Kollegin direkt Arbeitsergebnisse besprechen oder offene Fragen abklären.

Viele dieser, der Effizienz geschuldeten, und damit vermiedenen Interaktionen können langfristig sehr positive Wirkungen entfalten. Sie schaffen den sozialen Kitt, der die Entwicklung tieferer Kontakte und tragfähiger Beziehungen zwischen Menschen fördert. 

Präsenz - Aufmerksamkeit und Resonanz können nur entstehen, wenn wir dazu bereit sind

Präsenz fordert Achtsamkeit ein. Achtsam zu sein, bedeutet mit sich selbst in guter Verbindung zu stehen und trotzdem den Fokus auf einen anderen Menschen richten zu können. Wirkliches Interesse an den Wünschen, Erwartungen und oft auch unausgesprochenen Bedürfnissen von Mitarbeitern und Klienten zu haben:

  • Was tun sie?
  • Was sagen sie und wie drücken sie sich dabei aus?
  • Was sind ihre Einstellungen, Befürchtungen, Sorgen …

Wenn wir mit anderen Menschen in guter Verbindung sein wollen, ist es sehr hilfreich vollständig präsent zu sein und nicht gedanklich bereits mit der Lösung eines Problems oder mit der Formulierung eines Angebots beschäftigt zu sein. Aktives Zuhören heißt die Zaubertechnik mit der wir Menschen überzeugen können, uns anzuvertrauen und ausführlicher mitzuteilen. Wir gehen mit purer Absicht auf den anderen Menschen zu, hören genau hin, was ihn wie beschäftigt und teilen ihm auch mit, was davon bei uns ankommt. Ein Mensch der sein Leben dem Aufbau eines Unternehmens gewidmet hat, braucht mehr als dass jemand lediglich dafür sorgt, sein Unternehmen ordentlich übergeben zu können. Er will gehört und verstanden werden, wenn es darum geht „sein Erbe“ aufzuteilen und das womöglich nicht zum Wohlgefallen aller Beteiligten, aber sehr wohl zum Fortbestand seines Lebenswerkes.

Ähnlichkeit - Gemeinsames verbindet und macht stark 

Wann immer wir auf Menschen treffen, die ähnliche Interessen und Vorlieben teilen, wie wir selbst, fällt uns die Kommunikation besonders leicht. Ähnlichkeit, ziemlich unabhängig von ihrer Form, führt rasch zu großer Sympathie. Die Psychologie spricht dann davon, dass wir so eine Person als Teil unserer individuellen In-Group [Wir-Gruppe] anerkennen. Diese Anerkennung hat Konsequenzen. Wir neigen nämlich dazu, Angehörige der In-Group in einem besseren Licht zu sehen. Wir halten sie für attraktivere und für bessere Menschen. Diese Neigung ist anscheinend so tief in uns verwurzelt, dass Gespräche, die Ähnlichkeiten offenbaren, in uns sofort eine In-Group-Reaktion auslösen. So finden wir beispielsweise Fans unseres Lieblingsfußballvereines auf Anhieb sympathischer.

Es lohnt sich also herauszufinden, welche Interessen wir mit anderen Menschen teilen, mit denen wir gemeinsam in einem Team zusammenarbeiten wollen. Und es lohnt sich ebenfalls, neugierig an den Interessen anderer Menschen zu sein, deren Vorlieben, Erwartungen und Wünsche, Vorstellungen zu kennen und nach Übereinstimmungen mit den eigenen zu suchen. Denn je mehr Ähnlichkeiten wir mit anderen Menschen teilen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns gut mit diesen Menschen verstehen werden. Die Vorbereitung auf ein Gespräch mit einem neuen Klienten, einer Kollegin, kann man somit aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachten. Es wird zu einer lustvollen Suche nach dem was uns gemeinsam ist und uns daher verbindet. Wir können uns darauf konzentrieren, was uns sowieso schon liegt, das kann Musik, Sport, Humor oder ein Hobby sein. Damit wird es deutlich leichter, eine Verbindung zu schaffen und damit wird es in der Folge auch deutlich einfacher, über schwierige und auch notwendige Themen wie Buchhaltung, Lohnabrechnung, Jahresabschlüsse oder gemeinsam zu bestehende Herausforderungen zu sprechen.

Umgebung - Anstrengung gehört zum Konzept; eine fremde, fordernde Umwelt stärkt das Gemeinschaftsgefühl

Ich denke,  wir alle haben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein Wechsel des Ortes, eine Urlaubsreise oder auch ein Ausflug in eine landschaftlich schöne Gegend unserem eigenen Befinden richtig gut tut. Aber nicht nur das. Der Stress mit den Kindern oder dem Partner löste sich z.B. nach einer anstrengenden und mühsamen Wanderung mit dem Erreichen der Hütte plötzlich in Wohlgefallen auf. Die Schlepperei eines Wanderrucksackes hat man bei einer mehrtägigen Trekkingtour weit weniger in Erinnerung, als das gemeinsame Aufstellen des Zeltes in der Wildnis und das köstlich zubereitete Abendessen am offenen Feuer gemeinsam mit Freunden oder der Familie.

Ein Arbeitsteam, das herausfordernde Aufgaben trotz immer wieder auftauchender Schwierigkeiten lösen konnte, fühlt sich einander ganz neu verbunden. Es gehört also zum Menschsein dazu, Belastungen gemeinsam zu ertragen und das in einer Umwelt, die durchaus Herausforderungen an uns stellt. Das können Blasen an den Füßen beim Wandern, Insektenstiche beim Campen oder Müdigkeit und Erschöpfung beim Erarbeiten schier unlösbarer Aufgaben sein. Das Konzept gemeinsam überwundener Schwierigkeiten – man denke an eine mühsame Betriebsprüfung – kann entscheidend dazu beitragen, Menschen zusammenwachsen zu lassen.

Es gibt natürlich auch angenehme, herausfordernde Situationen wie beispielsweise das Kanzlei-Summercamp, um Menschen zusammenzubringen. Eine Veranstaltung, die dazu konzipiert ist, sich als Mitarbeiter in definierten Teams oder als zugehörig zu „meiner Kanzlei“ zu empfinden. Gemeinsame intensive Erfahrungen, die in den Tiroler Bergen gemacht werden, bauen die emotionalen Barrieren des Alltags ab und ersetzen sie durch ein Gefühl der Solidarität und Nähe. Diese Erfahrungen sind von langanhaltender Dauer und lassen Beziehungen ganz besonders lebendig werden.

Fazit - Vertrauen bringt das Beste in uns hervor, und erst lebendige Beziehungen ermöglichen uns Höchstform

Es ist nachgewiesen, dass die Art und Weise wie Menschen untereinander oder in einer Gruppe miteinander auskommen, messbar die Leistung beeinflusst. Nicht alleine die Professionalität des Einzelnen ist dabei das entscheidende Merkmal. Den wesentlichsten Anteil an der Höchstleistung hat die Qualität der Beziehung der einzelnen Menschen zueinander. Die Leidenschaft und Energie, die Freude und Begeisterung, die Mitglieder eng verbundener Teams empfinden, bringen ihr bestes Selbst zum Vorschein.

Was unterscheidet eine Gruppe von Einzelkämpfern von erfolgreichen Teamplayern? Entscheidend sind nicht fachlich exzellente Kenntnisse, sondern der Hauptunterschied zwischen relativ erfolglosen und sehr erfolgreichen Teams ist die Dynamik in den jeweiligen Teams:

  • Die Mitglieder haben  Vertrauen ineinander – das erlaubt es jedem die eigene Meinung zu äußern.
  • Es findet sehr viel mehr gegenseitige Unterstützung statt – die Teammitglieder loben sich gegenseitig und geben positives Feedback.
  • Erfolgreiche Teams weichen Auseinandersetzungen nicht aus – Konflikte werden auf eine gesunde Weise ausgetragen.
  • Es geht immer um die Sache und nicht um persönliche Profilierung – gegenseitiger Respekt ist die Grundvoraussetzung, aber erst der gute Draht zueinander lässt virtuose Höchstleistung entstehen.

All dieses Wissen der Psychologie kann man nutzen und damit Vertrautheit und Vertrauen nicht einfach nur dem glücklichen Zufall überlassen. Wir alle können Gelegenheiten schaffen und Situationen bewusst herbeiführen, in denen es mit unseren Kollegen, Mitarbeitern oder auch Klienten und der Welt um uns herum „funkt“. Und wenn uns das gelingt, gewinnen unsere Beziehungen an magischer Kraft. Es hilft uns, das Beste in uns zu verwirklichen.

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